Ich male mir den Winter

Josef Guggenmos

Ich male mir den Winter
Ich male ein Bild, ein schönes Bild,
ich male mir den Winter.
Weiß ist des Land,
schwarz ist der Baum, grau ist der Himmel dahinter.
Sonst ist da nichts, da ist nirgends was,
da ist weit und breit nichts zu sehen.
Nur auf dem Baum, auf dem schwarzen Baum
hocken zwei schwarze Krähen.

Aber die Krähen, was tun die zwei,
was tun die zwei auf den Zweigen?
Sie sitzen dort, und fliegen nicht fort.
Sie frieren nur und schweigen.

Wer mein Bild besieht, wie´s da Winter ist,
wird den Winter durch und durch spüren.
Der zieht einen dicken Pullover an
vor lauter Zittern und Frieren.

Lieblingswörter bleiben sichtbar, anderes wird übermalt. „…Sonst ist da nichts, da ist nirgends was, da ist weit und breit nichts zu sehen…“

Es entstehen ganz individuelle kleine Gedankenspaziergänge.